Herzultraschalluntersuchung für Deutsche Doggen
Die Deutsche Dogge ist nicht nur eine der größten Hunderassen, sie besticht auch durch ihre majestätische Erscheinung und ihren freundlichen Charakter. Dennoch wird ihr durch das schnelle Wachstum eine gewisse Anfälligkeit für Gesundheitsprobleme im Bereich des Herzens bescheinigt. Der Herzultraschall ist hier das wichtigste diagnostische Werkzeug, um Herzerkrankungen frühzeitig zu erkennen.
Bedeutung der Herzultraschalluntersuchung
Zu Herzerkrankungen bei Deutschen Doggen gehören Erkrankungen wie die dilatative Kardiomyopathie (DCM), die bei einigen Hunderassen vorkommt. DCM führt zu einer Schwächung des Herzmuskels, was zu einer verminderten Pumpfähigkeit des Herzens führt. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, da viele der möglichen Behandlungen effektiver sind, je früher sie beginnen. Die Herzultraschalluntersuchung bietet Tierärzten die Möglichkeit, die Herzstruktur und -funktion in Echtzeit zu beurteilen.
Der Ablauf der Untersuchung
Die Durchführung einer Herzultraschalluntersuchung ist schmerzlos und schnell. Hier sind die Schritte, die typischerweise befolgt werden:
- Vorbereitung: Vor der Untersuchung sollten Hundehalter sicherstellen, dass ihr Hund ruhig und entspannt ist. Futter kann in der Regel einige Stunden vor der Untersuchung entzogen werden, um ein ruhigeres Bild zu ermöglichen.
- Positionierung: Die meisten Herzuntersuchungen gerade bei großen Hunden werden im Stehen durchgeführt, das ist für den Hund entspannter. Einige Untersucher führen die HUS auch in der Seitenlage durch, fragen sie am besten bei der Terminvergabe nach wie der Tierarzt die Untersuchung durchführt.
- Verkabeln: Während der Untersuchung wird ein EKG geschrieben bzw. läuft das EKG mit. Dazu wird an den Vorder- und Hintergliedmaßen, meisten an den Hautfalten Ellen und Knie, mit kleinen Klammern ein Kabel angeschlossen, dies ist für den Hund nicht schmerzhaft.
- Anwendung von Gel: Um eine optimale Übertragung der Ultraschallwellen zu gewährleisten, wird ein spezielles Gel auf die Brust des Hundes aufgetragen.
- Durchführung des Ultraschalls: Der Tierarzt verwendet ein Handgerät, den sogenannten Schallkopf, um verschiedene Bereiche des Herzens zu untersuchen. Dabei werden Bilder in Echtzeit erstellt, die die Struktur und die Funktion des Herzens zeigen.
- Nachbesprechung: Nach der Untersuchung wird der Tierarzt die Ergebnisse mit dem Hundehalter besprechen, mögliche Probleme erläutern und gegebenenfalls weitere Untersuchungen oder Behandlungen vorschlagen.
- Befundbogen: Ausstellen eines Befundbogens mit allen Werten und einer Gesamtbeurteilung
Vorteile der Herzultraschalluntersuchung
Die Herzultraschalluntersuchung bietet zahlreiche Vorteile, darunter:
- Früherkennung: Herzerkrankungen können oft symptomlos verlaufen. Mit einer Echokardiographie können Veränderungen im Herzen frühzeitig erkannt werden, bevor es zu offensichtlichen Symptomen kommt.
- Präzise Diagnose: Diese Methode ermöglicht eine detaillierte Analyse der Herzstruktur sowie der Funktion. So können spezifische Erkrankungen identifiziert werden, die möglicherweise andere diagnostische Methoden übersehen würden.
- Therapieanpassung: Basierend auf den Ergebnissen der Untersuchung kann der Tierarzt angepasste Behandlungsmöglichkeiten empfehlen, sei es medikamentöse Therapie, Diätänderungen oder in einigen Fällen chirurgische Eingriffe.
- Langfristige Planung: Die Ergebnisse der Echokardiographie helfen, einen langfristigen Gesundheitsplan für den Hund zu entwickeln, um die Lebensqualität zu steigern und die Lebensdauer zu verlängern.
Das frühzeitige Erkennen von Herzerkrankungen kann nicht nur das Leben des Hundes retten, sondern auch das Zusammenleben und die Freude, die er seinem Halter bringt, erheblich verlängern. Insgesamt zeigt sich, dass die Investition in eine Herzultraschalluntersuchung nicht nur eine Maßnahme zur Krankheitsvorbeugung ist, sondern auch ein Zeichen der Liebe und Verantwortung gegenüber einem treuen Begleiter.
Wie wird der Deutsche Doggen Club in Sachen DCM aktiv?
Wir alle wissen: Bei DCM gibt es keine Heilung, es gibt (noch) keine Gentests, es gibt keine Sicherheit, dass der eigene Hund daran erkranken könnte. Was fest steht, und das haben Studien des CC (Collegium Cardiologicum) belegt, ist, dass die Krankheit am häufigsten im Alter zwischen vier und sechs Jahren auftritt und dass Hunde, die mit über 6 Jahren regelmäßig untersucht wurden und immer DCM-frei waren, höchstwahrscheinlich nicht mehr erkranken.
Deshalb hat der DDC insgesamt 10.000 Euro in die Förderung des Herzultraschalls alter Hunde investiert. Und da alle Untersuchungen beim CC gemacht wurden, ergeben sich aussagekräftige Messwerte über die Entwicklung der Krankheit bei der Deutschen Dogge.
Unserer Hauptversammlung hat im Oktober 2023 beschlossen die Schallpflicht für Zuchthunde wieder einzuführen. Dabei liegt ein Hauptaugenmerk auf Hunden im Alter von fünf und sechs Jahren, die jährlich geschallt werden sollen. Die Entscheidung, die verpflichtende Herzuntersuchung für Zuchttiere beim CCler machen zu lassen, hat nichts mit Gängelei unserer Züchter und schon gar nichts mit Willkür zu tun. Wichtig sind einheitliche Messwerte und damit vergleichbare Zahlen zur Situation der DCM bei der Deutschen Dogge. Denn alle erhobenen Werte fließen in eine wissenschaftliche Auswertung ein. Und dafür sind einheitliche Messwerte zwingend erforderlich. Der wissenschaftliche Beirat des VDH hat im Anfang 2024 in einem Schreiben an den Clubvorstand Empfehlungen ausgesprochen, um der DCM-Erkrankung züchterisch entgegenzuwirken. Eine dieser Empfehlungen war, nur mit Tieren zu züchten, die regelmäßig einen Herzschall durch das CC haben und DCM frei sind.
Das Collegium Cardiologicum ist eine Gesellschaft zur Qualitätssicherung kardiologischer Zuchttauglichkeitsuntersuchungen in der Tiermedizin. Absicht des CC e.V. ist es, eine standardisierte und qualifizierte Untersuchung erblicher Herzerkrankungen beim Tier in Deutschland zu gewährleisten. Im CC kann jeder Mitglied werden, der die Voraussetzungen nach der Zulassungs-, Ausbildungs- und Prüfungsordnung des CC e.V. erfüllt und die Prüfungen bestanden hat.
Dieses Vorgehen sichert einen hohen und einheitlichen Standard, der für die Erstellung von Gutachten über die Gesundheit im Rahmen von erblichen Herzerkrankungen notwendig ist, wodurch eine nachvollziehbare Befunderfassung bei den Zuchtuntersuchungen bestimmter Hunde- und Katzenrassen gewährleistet wird. Um diesen Standard auch zukünftig sicher zu stellen, bedarf es einer permanenten Fortbildung der Mitglieder und Angleichung der Untersuchungsverfahren. Das gewährleistet auch die Möglichkeit, die Ergebnisse von Herzuntersuchungen für wissenschaftliche oder statistische Zwecke auszuwerten, um damit die Gesundheit einer gesamten Zuchtpopulation zu unterstützen. Nur wenn die Daten einheitlich ermittelt wurden, sind sie nachvollziehbar und miteinander zu vergleichen. (Homepage des CC)
Eine weitere Empfehlung des wissenschaftlichen Beirats des VDH war, nur Deckrüden ab einem Alter von sechs Jahren einzusetzen. Das ist für uns nicht umsetzbar. Wohl aber rät der Clubvorstand, bei einer Verpaarung nicht nur auf den regelmäßigen Herzultraschall zu achten, sondern nach Möglichkeit eine junge Hündin mit einem älteren Rüden oder aber den jungen Rüden mit einer älteren Hündin zu verpaaren. Das Alter von Rüden und Hündin zusammen sollte nach Möglichkeit mindestens acht Jahre betragen. Diesem Rat sind inzwischen schon viele Züchter gefolgt.
Unsere alten Rüden werden durch diese Empfehlungen natürlich besonders wertvoll für die Zucht. Deshalb wurde auch das Höchstalter für den Deckeinsatz eines Rüden aufgehoben. Viele meiden jedoch alte Rüden, weil sie der Meinung sind, dass die Spermaqualität nachlässt. Ein Spermatogramm schafft hier Gewissheit. Und es gibt noch eine weitere sehr gute Lösung: Tiefgefriersperma. Wird bei einem jungen Rüden Sperma abgenommen und eingefroren, bietet das später die Möglichkeit, auf Rüden zuzugreifen, die auch im Alter noch DCM frei waren. Auch wenn die schon lange verstorben sind. Im Umkehrschluss muss natürlich das Sperma von Rüden, die zeitlebens an DCM erkrankten, vernichtet werden.
Die Studie des Collegium Cardiologicum wird fortgeführt
Wichtiger Hinweis zu den Herzuntersuchungen
Die bei der HV beschlossenen Änderungen der Durchführungsbestimmungen zur Zuchtzulassungs- und Körordnung in Sachen Herzuntersuchungen und die damit verbundene Schallpflicht für Zuchthunde beim CCler werfen bei vielen Mitgliedern noch Fragen auf. Wir wollen hier versuchen, etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
WARUM CCler?
Die Entscheidung, die verpflichtende Herzuntersuchung für Zuchttiere beim CCler machen zu lassen, hat nichts mit Gängelei unserer Züchter und schon gar nichts mit Willkür zu tun. Wichtig sind einheitliche Messwerte und damit vergleichbare Zahlen zur Situation der DCM bei der Deutschen Dogge. Denn alle erhobenen Werte fließen in eine wissenschaftliche Auswertung ein. Und dafür sind einheitliche Messwerte zwingend erforderlich.
Das Collegium Cardiologicum ist eine Gesellschaft zur Qualitätssicherung kardiologischer Zuchttauglichkeitsuntersuchungen in der Tiermedizin. Absicht des CC e.V. ist es, eine standardisierte und qualifizierte Untersuchung erblicher Herzerkrankungen beim Tier in Deutschland zu gewährleisten. Im CC kann jeder Mitglied werden, der die Voraussetzungen nach der Zulassungs-, Ausbildungs- und Prüfungsordnung des CC e.V. erfüllt und die Prüfungen bestanden hat.
Dieses Vorgehen sichert einen hohen und einheitlichen Standard, der für die Erstellung von Gutachten über die Gesundheit im Rahmen von erblichen Herzerkrankungen notwendig ist, wodurch eine nachvollziehbare Befunderfassung bei den Zuchtuntersuchungen bestimmter Hunde- und Katzenrassen gewährleistet wird. Um diesen Standard auch zukünftig sicher zu stellen, bedarf es einer permanenten Fortbildung der Mitglieder und Angleichung der Untersuchungsverfahren. Das gewährleistet auch die Möglichkeit, die Ergebnisse von Herzuntersuchungen für wissenschaftliche oder statistische Zwecke auszuwerten, um damit die Gesundheit einer gesamten Zuchtpopulation zu unterstützen. Nur wenn die Daten einheitlich ermittelt wurden, sind sie nachvollziehbar und miteinander zu vergleichen. (Homepage des CC)
Die Mitglieder des CC unterstützen uns damit in unserem Bestreben, einen wissenschaftlich fundierten Überblick über die Situation der DCM in unserer Rasse zu erhalten. Wir sprechen den frei tätigen Kardiologen keinesfalls ihre Kompetenz ab - das Problem ist nur, dass ihre Untersuchungsbögen nicht in die wissenschaftliche Untersuchung einfließen können. Es fehlen oft schlüssige Referenzwerte.
Warum nun gelten die HUS-Untersuchungen für Hunde im Alter von fünf und sechs Jahren nur für zwölf Monate?
Auch diese Frage stellen sich viele unserer Mitglieder und Züchter. Untersuchungen haben gezeigt, dass die DCM bei der Deutschen Doggen vor allem in diesem Alter auftritt. Deshalb ist es wichtig, Hunde in diesem Alter engmaschig zu untersuchen.
Müssen jetzt Hunde, die 5 Jahre alt sind, vor dem nächsten Zuchteinsatz zum CCler? Wir bringen dazu hier zwei Beispiele, um das Thema etwas zu verdeutlichen:
Eine Hündin war im September 2023 beim CCler mit 24 Monate frei, im Mai 2024 wird sie 5 Jahre alt. Der CC-Schall aus dem September 2023 ist deshalb nur noch bis 09/24 gültig. Wenn sie im Oktober 2024 zur Zucht eingesetzt werden soll, braucht sie einen neuen CC-Schall. Dieser HUS ist dann, auch wenn die Untersuchung keinerlei Befunde aufweist, wieder nur 12 Monate gültig.
Ein anderes Beispiel: Ein Rüde war im Dezember 2023 beim CCler zum Schall, wird im Oktober 2024 fünf Jahre alt. Er darf bis Dezember 2024 zum Decken eingesetzt werden, ohne dass ein neuer Schall erforderlich ist. Seine nächste Vorstellung beim CCler ist dann im Dezember 2024 fällig.
Als Faustregel könnte man sagen: Ist ein Hund fünf oder sechs Jahre alt und wird in der Zucht eingesetzt, dann darf sein CC-Schall nicht älter als 12 Monate sein. Das bedeutet auch, dass bei jedem Hund, der im Alter von fünf bzw. sechs Jahren zum HUS geht, der CC-Schall nur für 12 Monate gültig ist.
Auch mit dieser Regelung wollen wir niemanden gängeln. Wir hoffen, damit das „kritische Alter“ für die Entwicklung der DCM bei der Deutschen Dogge besser abzudecken.
Sollten Sie noch weitere Fragen zu diesem Thema haben, wenden Sie sich bitte an unsere Zuchtleitung.
Grundsätzlich gilt, dass Hunde mit der DCM-Beurteilung 2 (okkult, verborgen) oder 3 (manifest. klinisch) nicht zur Zucht verwendet werden dürfen. (Tierschutzgesetz)